Der 8. Mai 1945, der sich am vergangenen Sonntag zum 77. Mal jährte, steht für weitreichende Konsequenzen aus der deutschen Geschichte, die – gerade im Bruch mit preußisch-militaristischen Traditionen – dafür Sorge tragen sollten, dass von Deutschland nie wieder Krieg ausgehe. Eine weitreichende Demilitarisierung und die ersatzlose Auflösung der Wehrmacht gehörten dazu. Auch wir als Initiative „Sedanstraße umbenennen!“ haben uns am 8. Mai 2022 an der ganztägigen Festkundgebung unter der Losung „Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg!“ auf dem Jungfernstieg beteiligt, um aus der Geschichte zu lernen. Bereits gelungen ist durch dieses Engagement, dass inmitten der aktuellen Aufrüstungsdebatte eine Mehrheit in der Hamburgischen Bürgerschaft noch im Juni den 8. Mai als Tag der Befreiung zum offiziellen Gedenktag machen will. Wir begrüßen diesen Schritt in Richtung eines Feiertags am 8. Mai, mit dem alle aufgerufen sind, zu gedenken und von denjenigen zu lernen, die die Befreiung von 1945 möglich gemacht haben. Zu ihnen gehört der Wehrmachtsdeserteur und Friedensaktivist Ludwig Baumann, den wir als neuen Namensgeber der Sedanstraße vorschlagen, um sein Nein zum Krieg und sein lebenslanges Wirken für eine friedliche, gerechte Welt zu würdigen.
Eine Videoaufzeichnung der szenischen Lesung findet ihr hier.